Konrad-Duden-Journalistenpreis geht an Claas Relotius

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WESEL. Der freie Journalist Claas Relotius ist für seine Reportage „Nummer 440” („Der Spiegel“, April 2016) mit dem Weseler Konrad-Duden-Journalistenpreis 2018 ausgezeichnet worden. In seinem sehr detailliert geschilderten und berührenden Artikel beschreibt Claas Relotius das Schicksal von Mohammed Bwasir, einem jungen Jemeniten, der in das Gefangenenlager Guantanamo verschleppt wurde und dort beinahe sein halbes Leben eingesperrt war. Ohne Happy End. Denn am Ende bleibt ein 34-jähriger, gebrochener Mann, der Angst vor dem Leben außerhalb der Gefängnismauern hat und sich weigert, Guantanamo zu verlassen. Claas Relotius gelang damit ein eindringliches Werk darüber, was einen Menschen dazu veranlasst, seine Freiheit aufzugeben.

Der zweite Platz ging an den Journalisten Philipp Elsbrock für seinen Beitrag „Der Rebenflüsterer („Der Feinschmecker“, November 2016).  Björn Stephan sicherte sich mit „Bundeswehr undercover“ („Stern“, April 2016) den dritten Platz.

Zum vierten Mal vergaben die Stadt Wesel, Geburtsort des deutschen „Rechtschreibpapstes“ Konrad Alexander Friedrich Duden (1829-1911), der Presseclub Niederrhein sowie der Dudenverlag den mit insgesamt 3.500 Euro dotierten Konrad-Duden-Journalistenpreis. Der Preis ehrt die besten Arbeiten im Hinblick auf deren herausragende sprachliche Berichterstattung und wird in einem zweijährigen Turnus vergeben. In einer Zeit, in der Medien großen Einfluss auf den allgemeinen Sprachgebrauch haben, soll er junge Journalistinnen und Journalisten dafür sensibilisieren, welche Verantwortung sie für stilistisch gutes und verständliches Deutsch haben.

Preisträger, Redner und Jury des Konrad-Duden-Journalistenpreises 2018                     Foto Rainer Döller