Entscheidung der Jury: Kein Nachrücken beim Konrad-Duden-Journalistenpreis

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Kreis Wesel. Entgegen anderslautender Meldungen wird es beim vergebenen Konrad-Duden-Journalistenpreis kein Nachrücken der Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten auf die Plätze eins, zwei und drei geben. Dies hat die Jury des Konrad-Duden-Journalistenpreises, die mit namhaften Persönlichkeiten aus dem Bereich der Medien und des öffentlichen Lebens besetzt ist, mehrheitlich entschieden. Die Diskussion um ein mögliches Nachrücken war entstanden, als der im Januar 2018 ausgezeichnete erste Preisträger, Claas Relotius, wegen Fälschung seines Beitrags aufgeflogen war. Er hat von sich aus sowohl Preis als auch Preisgeld zurückgegeben.

Erster Preis soll kein Trostpreis sein

„Die Jury hat es sich mit der Entscheidung, ob wir für den Preis 2018 ein Nachrücken veranlassen sollten, nicht leicht gemacht. Mehrheitlich halten die Jurymitglieder aber diesen ersten Preis durch das Fehlverhalten von Claas Relotius für ‘verbrannt‘. Wir wollten keinem der bisherigen Preisträger zumuten, lediglich ein Lückenbüßer zu sein“, erläutert Jury-Vorsitzende Sigrid Baum die Gründe.

Ergänzungen in den Bewerbungsunterlagen

In den Bewerbungsunterlagen zum Preis 2020 wird es einige Ergänzungen bezüglich der Richtigkeit der recherchierten Inhalte geben. Sie werden derzeit erarbeitet und sorgfältig beraten. Dennoch ist für Sigrid Baum klar, dass man kriminelles Verhalten auch mit eidesstattlichen Erklärungen nicht verhindern kann. „Als Jury müssen wir darauf vertrauen, dass zunächst einmal der Journalist nur über das berichtet, was er recherchiert hat und auch belegen kann. Zusätzlich muss das publizierende Medium seiner journalistischen Sorgfaltspflicht nachkommen. Es ist die Aufgabe dieser Medien, alle genannten Fakten eines Beitrags vor seinem Erscheinen durch die interne Qualitätssicherung zu überprüfen. Das setzt voraus, dass die internen Kontrollmechanismen funktionieren. Dies hat beim Spiegel, wo der Beitrag von Claas Relotius erschienen ist, leider versagt.“

Gespannt auf neue Beiträge

Die Stadt vergibt den Konrad-Duden-Journalistenpreis gemeinsam mit dem Presseclub Niederrhein seit 2011. „Wir sind gespannt, welche Beiträge uns in diesem Jahr erreichen werden“, so Sigrid Baum und Ulrike Westkamp, Bürgermeisterin der Stadt Wesel und ebenfalls Jury-Mitglied. Beide freuen sich nun auf neue Bewerbungen zum Preis, die bis zum 15. Juli 2019 beim Presseclub Niederrhein einzureichen sind.